Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon Diddi » Do 5. Jul 2012, 10:37

Ich möchte nun untersuchen, ob es in meiner Stichprobe Bildungsunterschiede zwischen den Gruppen gibt.
Ich habe insgesamt N=22, mit 10 in der einen und 12 in der anderen Gruppe.

Ich habe die Variable "Bildung! folgendermaßen kodiert:
1 ohne Abschluss
2 noch Schüler
3 Haputschulabschluss
4 mittlere Reife
5 abgeschlossene Berufsausbildung
6 Abitur
7 Hochschulabschluss
8 Sonstiges


Wie kann ich nun, mit einem sinnvollen Test, vergleichen, ob es signifkante Unterschiede zwischen den Gruppen gibt?
Diddi
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon PonderStibbons » Do 5. Jul 2012, 11:04

Es sind in dieser Stichprobe tatsächlich alle 8 Kategorien besetzt?
Auf jeden Fall wirst Du wohl nicht umhin kommen, verschiedene
Kategorien zusammenzufassen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon Diddi » Do 5. Jul 2012, 11:22

Und dann?

Wie viele Kategorien sollte ich denn zum Schluss haben, um was sinnvolles zu rechnen?

Würde ich dann einen Fisher's exact test nehmen?
Diddi
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon PonderStibbons » Do 5. Jul 2012, 15:12

Eventuell Chi² Test, aber das sind bei wenigen Fällen und vielen Kategorien
schnell die Voraussetzungen verletzt. Der Fisher Exact Test ist ursprünglich
nur für 2x2 Tafeln, aber es gibt ihn mittlerweile in Softwareanwendungen
auch als Test für m*n Tafeln. Du solltest dennoch überlegen, was Du genau
vergleichen willst (e.g. Abbrecher/Vollender/Unzutreffend(noch in der Schule),
oder was auch immer).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon bele » Di 10. Jul 2012, 17:10

'Tschuldigung, falls ich hier was nicht verstanden habe. Wäre es nicht sinnvoll, in einem ersten Schritt die beiden Gruppen per Rangsummentest zu vergleichen? Wenn der signifikant wird, dann gibt es auch Bildungsunterschiede zwischen beiden Gruppen. Nicht?

LG,
Bernhard
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon PonderStibbons » Di 10. Jul 2012, 21:21

Da machen aber mindestens Kategorien 8 und 2 Probleme.
Und was ist "besser", Abitur+nichts oder Realschulabschluss + Lehre?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon bele » Mi 11. Jul 2012, 09:47

Hallo,

interessanter Einwand. Ich hätte das Abitur als den höheren Bildungsabschluss gewertet, weil ich das, was man in der Lehre lernt, überwiegend unter "Kenntnisse" und "Fertigkeiten" und nicht unter "Bildung" verbucht hätte, aber selbstverständlich ist das angreifbar.
Kategorie 2 sehe ich nicht als so problematisch: Wer als Schüler noch keinen Schulabschluss hat ist formal weniger gebildet als jemand, der einen hat. Gebe aber zu, dass ich es da leichter habe: Bei uns im Saarland war das damals so, dass man nach der 9. Klasse Gymnasium automatisch einen Hauptschulabschluss und nach der 10. Klasse automatisch mittlere Reife hatte. Wenn das bundesweit gelten würde, würde das einige Probleme ausräumen. Wird aber wahrscheinlich in unserer föderalen Struktur nicht einheitlich sein; und ob die saarländischen Schüler diesen Fragebogen einheitlich gekreuzt hätten, weiß man auch nicht.
Richtig blöd ist tatsächlich Kategorie 8. Im Rangsummentest kann man sie gar nicht verbuchen und auch bei der Gruppierung für den Fischer-Test kann man sie mit nichts anderem zusammenfassen.

@Didi: Da musst Du Dich jetzt anhand der ausgetauschten Argumente und Vorkenntnisse entscheiden: Wenn Du siehst, dass die befragten Schüler alle kurz vor dem Abi gestanden haben dürften, dann macht es nicht viel Sinn, ihnen einen Rang hinter denen mit Hauptschulabschluss zuzuweisen, und dann solltest Du vom Rangsummentest die Finger lassen. Ansonsten kommt es auf Kategorie 8 an. Ich drücke Dir die Daumen, dass sie unbesetzt ist. Wenn ja, dann denke ich, ich würde den Rangsummentest in die engere Erwägung ziehen.
Was die Zahl der Kategorien angeht: So wenig wie möglich, aber so viele, dass noch eine rationale Begründung für die entstehenden Gruppen vorhanden ist. Einfach jede mögliche Gruppierung durchprobieren bis irgendetwas signifikant wird, kann man machen, hat aber mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun.

Mit freundlichem Gruß,
Bernhard
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon Diddi » Mi 18. Jul 2012, 12:41

Ich bin leider immer noch nicht weiter gekommen.
Ich möchte eigentlich nicht werten, welcher Abschluss hochrangiger ist, sondern nur vergleichen, ob die Häufigkeiten unterschiedlich sind.

Kann ich dazu nicht einfach für jede Kategorie die relative Häufigkeit berechnen, und dann einen z-Wert mit der Standardwabweichung der Häufigkeit?
Oder bin ich gerade auf einer ganz falschen Schiene?


Übrigens, es sind nur die Kategorien 4, 5, 6 und 7 besetzt.
Diddi
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon PonderStibbons » Mi 18. Jul 2012, 15:12

Fisher's exact Test wie gesagt, falls Deine Software das hergibt.
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Re: Häufigkeiten vergleichen - Bildungsunterschiede

Beitragvon bele » Mi 18. Jul 2012, 17:34

@Ponderstibbons: Wäre es akzeptabel nur die vier besetzten Kategorien in den Fisher-Test einfließen zu lassen oder muss man auch die vier ausschließlich mit Nullen belegten Zellen an den Test verfüttern? Gefühlt wohl eher letzteres, aber vielleicht weißt Du ja etwas dazu.

@Diddi: Falls Deine Software das nicht hergibt, dann poste die Häufigkeiten hier. Vielleicht findet sich ja jemand, dessen Software das her gibt.

LG,
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